Gregor Gysi, Frau Merkel, Bundespräsident Gauck und die gesammelte Politprominenz gehen auf eine „Nie wieder Judenhass-Demo“.
Die „Bild“ jubelte erwartungsgemäß, so wie es die Leitinien ihres Mutterkonzerns vorgeben.
Die TAZ sieht das kritischer und meinte, dass die Demo kein Erfolg wäre und der Kampf gegen Antisemitismus genauso durch Staatsräson vorgeschrieben ist, wie der Antifaschismus in der früheren DDR.
Die Friedensbewegung Halle unterstützt solche Aktionen, empfindet es aber deswegen als heuchlerisch, weil es keine „Nie wieder Moslemhass“-Demo gibt. Noch wichtiger wäre eine „Nie wieder Russenhass“-Demo, denn dieser Hass wird offen in Spiegel und Bild propagiert und wir brauchen keinen Russenhass wie er im 1. oder 2. Weltkrieg inszeniert und instrumentalisiert wurde.
Wenn aber die Regierenden diese Notwendigkeit nicht erkennen, fragt man sich, ob das politisches Kalkül hat oder einfach nur von mangelnder Bildung zeugt. Denn uns war von vornherein klar, dass Kritik an der Ermordung von über 2 Tausend Menschen und Hunderten Kindern im Gaza-Streifen kein Antisemitismus ist, sondern schlichtweg eine Friedensbewegung. Das ist der mitfühlende Wunsch, andere Menschen am Leben zu lassen und keine Familien zu zerstören. Wer so etwas verwechselt und das Töten sogar mit Waffenlieferungen unterstützt, hat ein Problem, ist entweder von außen zum Wegschauen gezwungen oder folgt einer Ideologie, die nicht weniger als menschenverachtend ist.
Da es scheinbar einen Gegenpol dazu benötigt, werden wir weiter für den Frieden auf die Straße gehen und nicht nur für Juden, sondern für alle Menschen auf dieser Welt.